Ja, manchmal geht man auch enttäuscht aus einer Gemeinderatssitzung raus! Anlass bei mir war nun die Gemeinderatssitzung am 16. März. Worum ging es? Auf der Tagesordnung stand die Strombeschaffung der Gemeinde für die Jahre 2023 bis 2025. Zur Wahl stand Normalstrom, Ökostrom ohne Neuanlagenquote und Ökostrom mit Neuanlagenquote. Die Mehrkosten für die letztgenannte Variante lagen bei geschätzten bis zu 10.8860 €. Für Ökostrom ohne Neuanlagenquote wurden von Seiten der Verwaltung Mehrkosten in Höhe von 4.525 € beziffert.
Ökostrom stammt überwiegend aus älteren und schon lange abgeschriebenen Großwasserkraftwerken, wodurch sich kein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt ergibt. Ökostrom mit Neuanlagenquote stammt dagegen zu einem Drittel aus Anlagen, die nicht älter als 6 Jahre sind, ein weiteres Drittel aus Anlagen, die nicht älter als 12 Jahre sind. Dies schafft Anreize zum Bau neuer Anlagen zur Produktion regenerativer Energie.
Die Aktiven Bürger Dasing und ich haben dafür geworben Ökostrom mit einer Neuanlagenquote zu beziehen. Meiner Meinung nach sollte die Gemeinde hier unbedingt als Vorbild voran gehen. Schließlich wird bereits durch die gemeideeigenen Solaranlagen regenerativer Strom produziert und genutzt. Auch die Mittelschule in Dasing geht bereits erfolgreich in Richtung Nachhaltigkeit voran: sie wurde 2020 als Umweltschule Europa/internationale Nachhaltigkeitsschule ausgezeichnet.
Warum dann nicht auch den noch notwendigen Strom aus nachhaltigen Quellen beziehen? Klimaschutz wird es nicht zum Nulltarif geben. Hier sind konkretes Handeln und Investitionen von Seiten der Gemeinde gefragt. Spannend wäre an dieser Stelle nun eine fachliche Diskussion im Gemeinderat gewesen. Leider kam diese in dem Moment nicht zustande. Ist das Thema in Zeiten, wo der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen immer wichtiger wird, denn keine ausführliche Diskussion wert?